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Staudenmischungen - Welche Stauden können zusammen gepflanzt werden?

Die Pflanzen und Blumen in Staudenmischungen sollten ähnliche Verhältnisse benötigen und optisch harmonieren.

Sie sind die Stars im Garten, obwohl sie meist weniger Pflege benötigen als ein Rasen: Staudenmischungen. Die unzähligen Arten beeindrucken mit herrlichen Blüten oder farbenprächtigen Blättern. Bei dieser reichen Auswahl findet sich für jeden Geschmack die passende Staude. Ein wesentliches Merkmal von Stauden ist, dass sie sich nach einer Wachstumsperiode wieder zurückziehen. Nur der Wurzelbereich bleibt weiter aktiv und sammelt neue Kräfte für den neuen Austrieb. Andere, allen voran Blattschmuckstauden wie das Purpurglöckchen, ziehen sich nicht völlig zurück, sondern verschönern mit ihren Blättern den Garten rund ums Jahr. Doch auch im Staudenbeet gibt es gute und schlechte Nachbarn und bei der Auswahl der Staudenmischungen sollte man auf die Gegebenheiten in seinem Garten achten.

Staudenmischungen für sonnige, halbschattige und schattige Standorte

Die wichtigste Frage, die man sich beim Anlegen eines Gartens stellen sollte, ist die Frage nach dem Standort. Das gilt auch für die Staudenmischungen. Nicht jede Pflanze verträgt die volle Sonne der Südseite. Andere benötigen sie geradezu. Dazu zählen typische Vertreter des Staudengartens wie Phlox, Storchenschnabel oder Eisenkraut. Ist der Boden auch noch besonders karg, fühlen sich Steingarten- oder Präriegarten-Stauden besonders wohl. Dazu zählen Klassiker wie Schafgabe, Fetthenne und Sedum-Arten, aber auch außergewöhnliche Schönheiten wie das Edelweiß. Besonders beeindruckend sind Prachtstauden, die je nach Art eine Höhe von bis zu 1,80 Metern erreichen. Die bekanntesten Prachtstauden für sonnige Standorte sind Stockrosen und Rittersporn. Leider blühen diese beiden nur wenige Wochen, doch kombiniert mit anderen Stauden in Staudenmischungen kann eine attraktive Komposition an Blüten und Farben entstehen, die den ganzen Sommer über das Auge erfreut.

In freier Natur wachsen sie meist in lichten Wäldern und am Gehölzrand: Stauden für den Halbschatten mögen keine starke Sonneneinstrahlung, doch auf Licht verzichten möchten sie nicht. Zu ihnen gehören einige Storchenschnabel-Arten, Sterndolden, Herbst-Anemonen und der Fingerhut. Recht früh im Jahr blühen die Akelei und die Elfenblume. Die Elfenblume hat außerdem den Vorteil, dass sie über ansprechende Blätter in Grün und Rot verfügt und somit auch nach der Blüte für Farbe im Staudenbeet sorgt. Die Pflanze eignet sich bestens als Bodendecker. Mit ihr in den Staudenmischungen hat Unkraut kaum eine Chance. Von November bis in den nächsten Frühling hinein öffnen die verschiedenen Arten der Christ- und Lenzrosen ihre Kelche. Die Mitglieder der Familie Helleborus blühen in Weiß und zarten Rosatönen, aber auch in kräftigem Purpur und Violett. Sie sorgen dafür, dass es auch im Winter nicht trist im Staudenbeet wird.

Pflanzen, die sich im Schatten wohl fühlen, müssen kein Schattendasein führen, im Gegenteil. Die meisten von ihnen sind Schönheiten und es scheint, dass sie mit besonders leuchtenden Farben der Dunkelheit entgegen treten. Zu den Stauden, die sich im Schatten wohl fühlen, gehören die verschiedenen Arten des Veilchens, das ein Sinnbild für Bescheidenheit, aber auch für zarte Schönheit ist. Eine weitere umfangreiche Pflanzenfamilie, die gut mit Schatten zurecht kommt, sind Funkien, die durch ihre prächtigen Blätter in Staudenmischungen herausragen. Gar nicht bescheiden daher kommen Hortensien mit ihren beeindruckenden Blütenballen. Tränende Herzen und Fuchsien faszinieren mit ihren Blütenformen und Prachtspieren mit Blütenrispen, die bis zu einem halben Meter wachsen. Bärlauch und Waldmeister können sogar in der Küche zum Einsatz kommen.

Staudenmischungen, die ähnliche Bodenverhältnisse mögen

Ein weiterer Punkt, den man beachten muss, wenn man Staudenmischungen in einem Beet pflanzen möchte, sind die Bodenverhältnisse. Während die meisten Stauden einen neutralen bis kalkhaltigen Boden bevorzugen, benötigen Hortensien einen eher sauren Boden. Hortensien sind übrigens eine gute Zeigeblume, ob der Boden einen eher sauren pH-Wert hat oder ob er ins Alkalische geht. Bleibt eine blaue Hortensie nach Zugabe von
Hortensienblau blau, dann ist der pH-Wert in der Regel niedrig. Wandelt sie ihre Farbe, so ist er erhöht und sie kann nicht genug Aluminium, das für die Blaufärbung verantwortlich ist, aufnehmen. Mindestens genauso wichtig wie der pH-Wert ist es, vor der Wahl der Staudenmischungen zu klären, ob es sich um einen schweren oder einen durchlässigen Boden handelt.

Schwere Böden haben einen hohen Ton-Anteil. Sie können dadurch hervorragend Wasser speichern, werden dadurch aber schwer: zum einen vom Gewicht, zum anderen in der Bearbeitung. Auch Lehmböden werden oft zu den schweren Böden gerechnet, auch wenn sie nicht ganz so viel Wasser speichern können. Ein gutes Erkennungsmerkmal, dass der Boden im Garten schwer ist, ist seine lehmige, schmierige Beschaffenheit. Nicht jede Pflanze fühlt sich bei so viel Feuchtigkeit wohl. Stauden, die gut mit schweren Böden zurecht kommen, sind beispielsweise Astern, Buschwindröschen, Pfingstrosen, Waldmeister, Taubnessel, Rittersporn oder Fingerhut. Auch bei diesen Stauden ist die Auswahl also groß und es ist möglich, ein abwechslungsreiches Beet mit Staudenmischungen zu gestalten.

Im Gegensatz zu den schweren Böden speichern leichte Böden kein oder kaum Wasser. Sie sind meist sehr sandig und daher durchlässig. Staudenmischungen, die hier gedeihen sollen, müssen in der Lage sein, längere Phasen ohne Wasser zu überstehen, zumal die Sommer in unseren Breiten immer trockener und heißer werden. In manchen Gegenden wurde in den letzten Sommern bereits das Wasser knapp. Und vor allem in Gärten mit leichten Böden sind daher echte Überlebenskünstler gefragt. Doch ein wüstenähnlicher Garten, in dem nur Kakteen und Sedum wachsen, ist noch nicht nötig. Es gibt unter den Stauden eine reiche Auswahl an attraktiven Pflanzen, die sich für Gärten mit leichter Erde eignen. Allen voran wachsen die Pflanzen des Mittelmeeres problemlos. Rosmarin und verschiedene Salbei-Arten sind nicht nur in der Küche beliebt, sie entwickeln auch hübsche Blüten, die auch für Bienen anziehend sind. Daneben fühlen sich Wildastern, Katzenminze, Duftnessel, Präriekerze und andere in leichter Erde wohl.

Tipps und Tricks für ein harmonisches Staudenbeet

Auch wenn der Standort und die Bodenbeschaffenheit geklärt sind: Die Planung ist noch nicht beendet. Und einfach im Gartenmarkt oder in der Gärtnerei Staudenmischungen kaufen, die gefallen könnten, ist wenig sinnvoll. Zuerst einmal muss ausgemessen werden, wie groß das Beet werden soll. Auf der anderen Seite muss der Platzbedarf der Wunschpflanzen bestimmt und mit der Größe des Beetes abgestimmt werden. Ist es sinnvoll, diese Pflanzen zu setzen oder werden sie sich zu sehr in die Breite ausdehnen und andere dadurch ersticken?

Hoch wachsende Stauden machen etwas her und ein dreidimensionales Beet wertet den Garten optisch auf. Doch allzu leicht kann es durch sie geschehen, dass Stauden, die eigentlich in der Sonne blühen sollten, in den Schatten der großen Pflanzen geraten. Wer möchte, dass zu jeder Jahreszeit etwas in seinem Beet blüht, muss die Staudenmischungen ebenfalls planen. Doch man sollte sich nicht durch all die Überlegungen im Vorfeld abschrecken lassen. Wem das alles zu viel erscheint, für den gibt es im Fachhandel eine Vielzahl passend zusammengestellter Staudenmischungen für jeden Geschmack und alle Bedürfnisse.

Wenn nun alle Fragen geklärt sind und die Staudenmischungen bereitstehen, um gesetzt zu werden, muss noch das Beet gründlich vorbereitet werden. Denn die Arbeit, die im Vorfeld in das Staudenbeet gesteckt wird, spart man bei der Pflege. Einen Spaten tief sollte die Erde umgegraben werden. Dabei ist es wichtig, dass alle Steine und alle unerwünschte Kräuter und Pflanzen entfernt werden. Sehr schwere Böden können mit der Beigabe von Sand aufgelockert werden. Es hat sich bewährt, in den Boden Humus oder Hornspäne einzuarbeiten, damit die Staudenmischungen eine hochwertige Nährstoffgrundlage haben. So vorbereitet steht einem gesunden Wachstum der Staudenmischungen nichts im Wege.

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