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Welche Beerensträucher eignen sich für den heimischen Garten?

Frische Beeren sind nicht nur lecker, sondern auch gesund. Beerensträucher im eigenen Garten sind daher eine Bereicherung.

Wer liebt sie nicht, die leuchtend roten, schwarzen, weißen, grünen oder blauen Früchte, die den Sommer versüßen? Beeren werden von Kindern und Erwachsenen gleichermaßen gerne vernascht. Und es ist gar nicht kompliziert, sie zu kultivieren. Das kann im eigenen Garten oder sogar auf dem Balkon in einem Kübel geschehen. Beerensträucher im eigenen Garten haben vor allem den Vorteil, dass die Früchte wirklich frisch sind. Empfindliche Beeren wie Himbeeren oder Brombeeren leiden auf den Transportwegen. Manche Beeren sind oft noch nicht vollständig ausgereift, wenn sie geerntet werden. Zu früh geerntet können sie ihr volles Aroma nicht entfalten. Mit einem eigenen Naschgarten mit Beerensträuchern können Sie warten, bis die Früchte reif sind und erhalten Genuss pur. Außerdem stecken die kleinen Beeren voller gesunder Inhaltsstoffe: Vitamine und Mineralstoffe. Auch diese gesunden Bestandteile sind bei reifen Johannisbeeren, Brombeeren, Himbeeren, Heidelbeeren, Stachelbeeren und all den anderen leckeren Früchten besonders reichlich vorhanden. Gründe dafür, Beerensträucher in den Garten zu pflanzen, gibt es also genug.

Beerensträucher für normale Böden

In den meisten Gärten findet sich Erde, die einen neutralen oder einen erhöhten pH-Wert hat, also alkalisch ist. Ein neutraler pH-Wert liegt zwischen 6,5 und 7,5, ein erhöhter Wert über 7,5. Die meisten Beerensträucher fühlen sich in Böden mit diesen Werten wohl und Sie können sie bedenkenlos pflanzen. Wenn Sie nicht sicher sind, können Sie im Fachhandel einen Bodentest erwerben und den Wert bestimmen lassen. Wollen Sie die Beerensträucher in einem Kübel wachsen lassen, reicht normale Pflanz- oder Blumenerde, damit sich Stachelbeere, Johannisbeere und Co. wohlfühlen.

Brombeeren und Himbeeren stellen die wenigsten Ansprüche. Sicher haben Sie bereits einmal die Erfahrung gemacht, bei einem Spaziergang im Wald oder am Waldrand auf eine Himbeer- oder Brombeerhecke zu stoßen, die dicht wächst und in kurzer Zeit Wege überwuchert. Die Kulturformen der Beerensträucher sind in der Regel ebenso wuchsfreudig, unabhängig von ihrem Standort. An einem sonnigen, windgeschützten Ort gedeihen sie besonders gut und die Früchte entfalten ihr volles Aroma. Wie alle anderen Pflanzen auch schätzen sie einen humosen, nährstoffreichen Boden und nach einer Kompostgabe bringen sie noch reichlicher Früchte. Wenn Sie bei Himbeeren und Brombeeren nur an stachelige Zweige denken, gibt es gute Nachrichten: Inzwischen gibt es stachellose Züchtungen, die dennoch lecker schmecken. Das war nicht immer der Fall, lange Zeit musste man Abstriche beim Geschmack machen. Die Beerensträucher von Himbeeren und Brombeeren benötigen ein Spalier, an dem sie wachsen können. Ein solches Spalier können Sie leicht selbst bauen oder im Fachhandel erwerben.

Einen Nachteil haben Himbeeren und Brombeeren: Sie benötigen recht viel Platz. Das ist bei Johannisbeeren und Stachelbeeren nicht der Fall. Spezielle Züchtungen lassen sich sogar problemlos in Kübeln ziehen. Die Beerensträucher gedeihen sowohl an sonnigen Standorten als auch im Schatten. Bei Johannisbeeren ist es lediglich so, dass die Früchte an schattigen Plätzen nicht so süß werden. Andererseits werden Johannisbeeren gerade wegen ihrer säuerlichen Note geschätzt. Johannisbeeren sind selbstbefruchtend, Sie können also einen einzelnen Strauch pflanzen. Doch erfahrungsgemäß ist die Ernte bei Johannisbeeren höher, wenn mehrere der Beerensträucher beieinander stehen. Stachelbeeren mit ihrem süßen Kern haben wenig Ansprüche an Boden und Standort. Sie eignen sich für Kübel und mit einer Hochstamm-Stachelbeere können Sie nicht nur leckere Früchte ernten, sondern darüber hinaus hübsche Akzente im Garten setzen. Eine Kreuzung zwischen schwarzer Johannisbeere und Stachelbeere ist die Jostabeere, die auch unter den Namen Jogibeere oder Jochelbeere bekannt ist.

Beerensträucher, die sich in saurer Erde wohlfühlen

Beerensträucher aus der Familie der Heidekrautgewächse benötigen einen kalkarmen, sauren Boden mit einem pH-Wert unter 6,5. In den seltensten Fällen bieten Gartenböden solche Voraussetzungen, doch mit einigen Tricks können Sie einen Anbau von Heidelbeeren und anderen Früchten aus dieser Familie möglich machen. Vor dem Einpflanzen sollten Sie das Planzloch großzügig ausgraben. Die Beerensträucher sind Flachwurzler, das Pflanzloch sollten Sie deshalb vor allem in die Breite graben. In die Tiefe müssen Sie nicht soviel Erde ausheben. Rhododendronerde entspricht den Anforderungen, die Heidekrautgewächse haben. Wenn Sie das Pflanzloch mit Rhododendronerde füllen, schaffen Sie eine ausgezeichnete Basis für den Anbau von Beerensträuchern aus der Familie der Heidekrautgewächse. Wenn Sie Ihre Beeren in den folgenden Jahren mit einer Mulchschicht schützen wollen, sollten Sie Rindenmulch aus Nadelbäumen verwenden, der die Erde sauer hält. Als Dünger eignet sich Rhododendron-Dünger.

Heidelbeeren sind die bekanntesten Beerensträucher unter den Heidekrautgewächsen. Zwischen Blaubeeren und Heidelbeeren gibt es keinen Unterschied, wohl aber zwischen Kulturheidelbeeren und heimischen Waldheidelbeeren (Vaccinium myrtillus). Sie sind nicht so eng miteinander verwandt, wie es auf den ersten Blick scheint. Kulturheidelbeeren stammen von der nordamerikanischen Heidelbeere (Vaccinium corymbosum) ab. Während die Sträucher der Waldheidelbeeren nur 30 bis 50 Zentimeter groß werden, können Kulturheidelbeeren bis zu zwei Meter hoch werden. Die meisten Sorten bleiben jedoch kleiner. Die Früchte der Waldheidelbeeren werden nicht so groß wie die der Kulturheidelbeeren, gelten jedoch als schmackhafter und sind reich an gesunden Inhaltsstoffen. So ist zum Beispiel der Vitamin-C-Gehalt der Kulturheidelbeere zehnmal niedriger als der der Waldheidelbeere. Waldheidelbeeren bevorzugen die halbschattigen Standorte von lichten Wäldern, während Kulturheidelbeeren volle Sonne vertragen. Gegossen werden sollten beide mit kalkarmen Wasser. Regenwasser ist dabei die beste Wahl.

Neben der Heidelbeere zählen auch die Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea) und die Moosbeere (Vaccinium macrocarpon), die besser unter ihrem amerikanischen Namen Cranberry bekannt ist, zu den Heidekrautgewächsen. Cranberrys haben sich den Ruf eines gesunden Superfoods erworben. Preiselbeeren stehen ihren Verwandten dabei in nichts nach. Beide Beerensträucher eignen sich als Bodendecker unter Pflanzen, die ebenfalls saure Erde benötigen. Preiselbeeren werden 20 bis 40 Zentimeter hoch, Cranberrys 10 bis 20 Zentimeter. Cranberrys bevorzugen einen sonnigen Standort, die Erde sollte immer leicht feucht sein. Preiselbeeren mögen ebenfalls einen feuchten Boden und Sonne. Sie tolerieren aber auch halbschattige Plätze.

Tipps zum Pflanzen und zur Pflege von Beerensträuchern

Beim Pflanzen Ihrer Beerensträucher legen Sie die Grundlage für gutes und gesundes Wachstum. Sie sollten es daher sorgfältig planen, nicht nur ein Loch graben und die Pflanze hineinsetzen. Ist ihr Boden schwer, feucht und neigt zu Staunässe? Das vertragen die wenigsten Pflanzen. Ton- und Lehmerde können Sie mit Sand auflockern, damit er durchlässiger wird. Ist der Boden sehr sandig und speichert Wasser nicht ausreichend, lohnt es sich, ihn mit Steinmehl oder Bentonit anzureichern, damit er im Sommer nicht zu schnell austrocknet und Sie Ihre Beeren ständig gießen müssen.

Um den Beerensträuchern einen guten Start zu ermöglichen, sollten Sie Kompost oder Hornspäne mit ins Pflanzloch geben. Beides wirkt als Langzeitdünger und erleichtert den Pflanzen das Anwachsen. Beerenpflanzen können Sie sowohl als Containerware als auch wurzelnackt erwerben. Der beste Zeitpunkt, um wurzelnackte Pflanzen zu setzen, ist im Herbst. Containerware können Sie das ganze Jahr über pflanzen, solange der Boden frostfrei ist. Doch auch bei Containerpflanzen empfiehlt sich das Setzen im Herbst oder im Frühjahr.

Die meisten Beerensträucher sind Flachwurzler. Sie sollten den Boden nicht bearbeiten, wenn sie einmal gepflanzt sind, damit Sie die Wurzeln nicht versehentlich beschädigen. Wenn Sie Ihren Pflanzen etwas Gutes tun wollen, dann breiten Sie eine Mulchschicht um sie herum aus, die im Winter die Wurzeln schützt, Unkraut am Wachsen hindert und die gleichzeitig die Beerenpflanzen düngt. Bestandteile dieser Mulchschicht können Rasenschnitt, Kompost und Hornspäne sein. Auch gehäckseltes Stroh und verrotteter Stallmist ist ein effektiver Dünger und eignet sich als Mulch.

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