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Winterschutz im Garten - So erblüht im Frühjahr alles wieder neu

Nicht alle Pflanzen sind unser Klima gewöhnt. Sie brauchen unsere Hilfe und Winterschutz, der sie über die kalte Jahreszeit kommen lässt.

In langen Sommernächten genießt wohl jeder seinen Garten und freut sich darüber, wenn Stauden blühen und Gehölze Schatten und Sichtschutz spenden. Und jeder verrichtet gerne die anfallenden Arbeiten, damit der Garten auch schön bleibt. Wer so viel Einsatz und Liebe in seinen Garten steckt, wünscht sich natürlich, dass die Pflanzen den Winter gut überstehen. Denn nicht alle Pflanzen, die als winterhart gelten, gedeihen überall gleich gut. So ist es beispielsweise in den immer milder werdenden Wintern möglich, in Gegenden mit Weinbau-Klima mediterrane Pflanzen wie Palmen und Olivenbäume in Gärten auszupflanzen. Doch auch hier können strenge Fröste drohen, die einen speziellen Winterschutz nötig machen. Entscheidend für die Auswahl der Pflanzen für den Garten und die Auswahl des Winterschutzes sollten daher das regionale Klima und der Frosthärtegrad der Pflanze sein.

Winterschutz im Garten beginnt im Herbst

Wer seinen Garten im Winter schützen möchte, sollte nicht erst damit anfangen, wenn Frost und Kälte drohen. Bereits im Herbst können und sollten viele Arbeiten erledigt werden, die zum Winterschutz der Pflanzen beitragen. Herabfallendes Laub muss rasch von Rasenflächen entfernt werden, damit sich keine Pilze und kein Schimmel bilden. In Gehölzen und Beeten tut das Laub jedoch noch einen guten Dienst. Es bildet eine die Wurzeln wärmende Mulchschicht und kann für den Winterschutz bis zu fünf Zentimeter dick ausgebracht werden. Sollte nicht genug Laub vorhanden sein, kann man auch Rindenmulch oder Hornspäne um die Pflanzen herum verteilen.

Vorsicht geboten ist dabei bei Rosen und anderen Gehölzen und Stauden, die eher kalkhaltigen Boden mögen. Den Rindenmulch lässt den Boden leicht sauer werden. Die Veredlung einer Rose muss über Winter aber zwingend geschützt werden. Am besten ist es, wenn man schon beim Anpflanzen darauf achtet, dass sie sich einen Finger breit unter der Erde befindet. Ist das nicht der Fall, muss für den Winterschutz Erde um die Rose herum aufgehäufelt werden. Oder man gönnt dem Rosenbeet einige Säcke frischer Rosenerde und bringt sie um die Pflanzen herum aus. Das sollte bei frisch gesetzten Rosenbüschen grundsätzlich geschehen. Auch andere im Herbst gepflanzte Bäume und Sträucher benötigen diesen besonderen Winterschutz. Hochstammrosen, deren Veredlung sich am Stamm befindet, werden am besten mit einem dichten Vlies geschützt. Diese Vliese eignen sich auch zum Winterschutz für Kübelpflanzen, die nicht ins Haus gebracht werden können und besonders empfindlichen Pflanzen wie Palmen, Olivenbäumen oder Kamelien, die in den Garten gesetzt wurden. Keinesfalls sollte man hierbei normale Folie verwenden, da die Pflanzen durch diese nicht atmen können.

Wenn es möglich ist, wie etwa bei Geranien, sollten empfindliche Pflanzen ausgegraben und im Haus überwintert werden. Das gilt auch für anfällige Zwiebelpflanzen wie Dahlien und Begonien. Gräser, besonders hoch wachsende wie Pampasgras, sind ein außergewöhnlicher Schmuck im Winter, wenn sie in der Kälte mit Reif überzogen sind. Sie müssen im Herbst nicht zurückgeschnitten werden. Doch damit sie kein Opfer von Herbst- und Winterstürmen werden, lohnt es sich, sie zusammenzubinden, um ihnen damit mehr Stabilität zu verleihen.

Winterschutz für Gartentechnik und Gartengeräte

Gartengeräte werden oft stiefmütterlich in den Schuppen oder in den Keller gebracht, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Doch auch sie haben nach getaner Arbeit in einem langen Sommer einen Winterschutz verdient. Nicht nur die Schneiden von Garten- und Heckenscheren sollten geschärft und geölt werden, die Messer des Rasenmähers sollten möglichst ebenfalls ausgebaut werden und eine Winterkur erhalten. So wird verhindert, dass sie Rost ansetzen. Bei Akkurasenmähern und anderen Geräten mit Akku sollte der Akkumulator herausgenommen und an einem warmen Ort überwintert werden, bei Benzinmähern entsprechend die Zündkerze und bei Elektromähern das Kabel. Bei benzinbetriebenen Geräten muss das Benzin aus den Leitungen entfernt werden. Hier empfiehlt es sich, den Tank vollständig zu füllen und dann den Benzinhahn zu schließen. Wenn man das Gerät nun startet, wird das Benzin, das sich noch in den Leitungen befindet, verbraucht.

Auch für den Gartenteich ist im Herbst die Zeit gekommen, um ihn für die Ruhe des Winters vorzubereiten. Filter und Pumpen, die weniger als 80 Zentimeter tief im Wasser stehen, müssen abgebaut, gründlich gereinigt und an einem frostfreien Ort überwintert werden. Pumpen werden dabei idealerweise in einem Eimer Wasser aufbewahrt. Insbesondere wenn sich Fische im Teich befinden, die dort überwintern sollen, muss der Teich vor dem Winter noch einmal gründlich gereinigt werden. Auf dem Teich schwimmendes Laub und sich im Teich befindliche Algen müssen sorgsam entfernt werden, damit sie den Fischen nicht den wertvollen Sauerstoff rauben, wenn der Teich beginnt, zuzufrieren. Um zu verhindern, dass er gänzlich zufriert, sollte rechtzeitig ein Eisfreihalter als Winterschutz in den Teich gesetzt werden.

Dann ist die Zeit gekommen, in der auch alle kleinen Gartengeräte wie Hacke und Spaten frostfrei in den Winterschutz eingelagert werden. Sie müssen gewissenhaft gereinigt und gegebenenfalls geölt oder gefettet werden. Am besten werden sie im Winterschutz hängend aufbewahrt, damit sie gründlich trocknen können. Wasserleitungen und Schläuche im Garten müssen vollständig entleert und die Wasserzufuhr möglichst abgestellt werden. Auch Eimer und sonstige Gefäße sollten ausgeschüttet und eingelagert werden. Wer eine Regentonne besitzt und das Regenwasser nicht wegschütten möchte, kann mit einem Stück Holz oder einem Eisfreihalter hier ebenfalls als Winterschutz dafür sorgen, dass die Tonne nicht zufriert und dadurch Schaden nimmt.

Der Garten während des Winters

Der Winter ist eine Ruhezeit für die gesamte Natur. Alles wird zurückgefahren, viele Tiere begeben sich in den Winterschlaf oder in die Winterruhe. Das Leben scheint still zu stehen. Doch das täuscht, denn auch in den frostigen Tagen des Winters geschieht so einiges. Es empfiehlt sich daher, auch bei Eis und Schnee regelmäßig einen Gartenspaziergang zu machen, um den Winterschutz zu kontrollieren. Ist das Vlies um die frostempfindliche Pflanze noch richtig befestigt oder hat ein Sturm es undicht werden lassen? Verrichtet der Eisfreihalter im Gartenteich seine Arbeit weiterhin korrekt und ist das Loch noch offen? Kontrolle ist auch beim Winterschutz besser als Vertrauen, wenn man im Frühjahr keine böse Überraschung erleben will.

Ein verschneiter Garten mit einer unberührten Schneedecke ist ein Anblick, der an romantische Märchen erinnert. Das Weiß des Schnees bringt Optimismus in die dunkle Jahreszeit. Doch für Pflanzen ist das Gewicht des Schnees oft eine harte Belastung und Halme und dünne Zweige drohen darunter zu zerbrechen. Ist der Rasen mit einer Schneeschicht bedeckt, sollte er nicht mehr betreten werden. Zweige von Sträuchern und die dünnen Äste von immergrünen Bäumen sollten von der Schneelast befreit werden, wenn sie sich sichtlich darunter biegen. Das beste Werkzeug für diesen Art des Winterschutzes ist ein Besen oder ein Schrubber, mit dem man den Schnee von oben nach unten abfegt.

Es mag unwahrscheinlich klingen, doch die größte Gefahr, die den Pflanzen in der kalten Jahreszeit droht, ist das Verdursten. Durch den gefrorenen Boden können die Pflanzen kein Wasser aufnehmen. Andererseits hat die Wintersonne schon viel Kraft, die den Pflanzen, allen voran den immergrünen, Feuchtigkeit entziehen kann. An frostfreien Tagen gehört daher zum Winterschutz, die Gelegenheit nutzen und die Pflanzen gießen. Ideal ist es, wenn dabei die Sonne scheint. Gegossen wird nur der Wurzelbereich, bei Nadeln und Laub von winter- und immergrünen Pflanzen kommt es sonst leicht zu Erfrierungen. Bei einem milden Winter ohne oder nur mit geringem Frost ist ein Gießen in der Regel nicht nötig. Lediglich bei Kübelpflanzen muss regelmäßig kontrolliert werden, ob sie noch ausreichend feucht sind.

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