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Worauf Sie bei der Herbstdüngung achten sollten

Ihre Pflanzen sollten Sie im Frühherbst zum letzten Mal düngen. Doch nicht alle benötigen eine Herbstdüngung.

Dünger soll vor allem eines: Den Boden mit Nährstoffen anreichern. Doch das ist nicht immer nötig. Um die richtige Menge des auszubringenden Düngers bestimmen zu können, lohnt es sich, regelmäßig eine Nährstoffanalyse des Bodens durchführen zu lassen. Mit einer solchen Analyse können Sie besser abschätzen und berechnen, ob und welche Menge Dünger Sie verteilen müssen. Damit können Sie Geld einsparen und vor allem verhindern, dass Ihr Garten und Ihre Pflanzen überdüngt werden. Das schadet in der Regel mehr als dass es nützt. Das gilt auch für die Herbstdüngung.

Herbstdüngung und -pflege für den Rasen

Die kleinen Pflänzchen des Rasens benötigen Ihre besondere Aufmerksamkeit, damit sie gut durch die kalte Jahreszeit kommen. Dabei ist es nicht wichtig, ob Sie Gras oder Rasenklee ausgesät haben. Die Herbstdüngung spielt dabei eine besondere Rolle. Sie darf nicht zu spät erfolgen. Der beste Zeitpunkt dafür ist im September, spätestens aber Anfang Oktober. Für die Herbstdünung von Rasen sollten Sie zu einem Rasendünger mit geringem Stickstoffanteil und einen hohen Kaliumanteil wählen. Durch den hohen Kaliumanteil wird der Salzgehalt des Pflanzensafts erhöht. Das setzt den Gefrierpunkt des Pflanzensaftes herab und macht die Pflanze widerstandsfähiger gegen Frost. Im Grunde wirkt das Kalium als ein natürliches Frostschutzmittel.

Doch nicht nur bei Frost leistet eine Herbstdüngung mit einem kaliumhaltigen Dünger gute Dienste. Das Kalium sorgt für einen besseren Stoffwechsel der Rasenpflanzen. Der Wassertransport wird erhöht und der Gasaustausch wird gefördert. Dafür sorgt die sogenannte Kalium-Natriumpumpe, die für die optimale Funktionsfähigkeit der Spaltöffnungen der Rasengräser erzeugt. Das ist besonders wichtig, wenn es längere Zeit trocken bleibt und die Pflanze Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen kann und muss. Auch für die Kühlung der Pflanze an wärmeren Tagen ist das von hoher Wichtigkeit. Kurz gesagt sorgt ein kaliumbetonter Dünger für die Herbstdüngung dafür, dass die Widerstandskraft der Pflanze gegen Frost und Krankheiten wie Schimmel erhöht wird und dazu beiträgt, dass die Pflanze gut durch die kalte Jahreszeit kommt.

Neben der Herbstdüngung sollten Sie aber noch einige andere Dinge beachten und Arbeiten durchführen, damit Ihr Rasen im nächsten Frühjahr wieder schön grün erstrahlt. Ihren Rasen sollten Sie Ende Oktober oder Anfang November zum letzten Mal mähen, auf jeden Fall aber vor dem ersten Frost. Der Rasen sollte nicht zu tief geschnitten werden, ideal sind fünf Zentimeter. Solange noch kein Schnee auf dem Rasen liegt und er noch nicht durch Frost gefroren ist, sollten Sie ihn regelmäßig von Laub und anderen Kleinteilen befreien. Durch Feuchtigkeit und in der Dunkelheit unter dem Laub können sonst leicht unschöne braune Flecke und Pilzkrankheiten entstehen.

Welche anderen Pflanzen benötigen eine Herbstdüngung?

Meist werden Dünger für die Herbstdüngung nur für den Rasen angeboten. Doch auch andere immergrüne Pflanzen freuen sich über eine Kaliumgabe bei einer Herbstdüngung. Vor allem sind das immergrüne Sträucher wie Liguster, Buchsbaum, Rhododendren oder Kamelien und immergrüne oder wintergrüne Stauden wie Hauswurz, Bergenie, Funkie oder Schleifenblume. Wenn Sie Ihren Garten über Winter naturbelassen lassen, also beispielsweise das herabfallende Laub unter den Sträuchern und Stauden verteilen, ist eine Herbstdüngung allerdings nicht nötig. Die Pflanzen können sich die Stoffe, die sie benötigen, dadurch selbst besorgen.

Gerne werden anstatt einer Herbstdüngung auch Hornspäne oder Kompost unter den Stauden und Sträuchern ausgebracht. Das dient vor allem dazu, empfindlichen Pflanzen einen guten Winterschutz in der kalten Jahreszeit bekommen. Doch dieser Winterschutz ist auch die natürlichste und somit die beste Art der Herbstdüngung. Wie in der freien Natur kann sich die Pflanze alles, was sie braucht, selbst holen. Dabei besteht keine Gefahr, dass Sie Ihre Stauden und Sträucher überdüngen könnten, denn die natürlichen Materialien geben die Nährstoffe nur langsam ab. Am besten eignet sich selbst hergestellter Kompost dafür, doch auch im Fachhandel gibt es gute Produkte, die Sie verwenden können.

Gehölze, die ihr Laub abwerfen und Stauden, die sich über Winter zurückziehen, sollten keine Herbstdüngung erhalten. Hier sollte die letzte Düngung im August erfolgen. Danach nehmen sie kaum noch Nährstoffe auf. Der Dünger einer Herbstdüngung wird ungenutzt im Boden versickern und im schlimmsten Fall schadet das Kalium und das oft auch im Herbstdünger enthaltene Phosphor dem Grundwasser. Natürlich können auch Stauden und Gehölze, die ihr Laub abwerfen, durch Hornspäne, Kompost und andere natürliche Materialien geschützt und damit gedüngt werden. Im Grunde ahmt diese Gabe nur das nach, was in der Natur geschieht. Das Laub fällt von den Bäumen, schützt, während sich tiefere Laubschichten langsam zersetzen und die Pflanzen nähren, wenn sie wieder Nährstoffe benötigen.

Herbstdüngung durch Gründüngung

Sie haben einen Gemüsegarten und möchten den im Herbst abgeräumten Beeten noch etwas Gutes tun? Das können Sie mit einer Herbstdüngung durch Gründüngung erreichen. Bei einer Gründüngung säen Sie rasch wachsende Pflanzen wie beispielsweise Wicken, Gelbe Lupinen, Klee oder Gelbsenf im Herbst aus. Bereits nach wenigen Wochen können Sie die aufgegangenen Saaten abmähen und in den Boden einarbeiten. Bei einigen Arten der Gründüngung ist das noch nicht einmal nötig. Wicken beispielsweise gehen bei Frost ein und müssen im Frühjahr nur noch untergepflügt werden. Neben der Nährstoffzufuhr kann eine Gründüngung durch starke Wurzeln auch dafür sorgen, dass verdichteter Boden aufgelockert wird.

Bei einer Herbstdüngung durch Gründüngung müssen Sie aber die Fruchtfolge beachten. Konkret bedeutet das, dass Sie keinen Raps oder Senf in ein Beet pflanzen sollten, in dem vorher andere Kreuzblütler wie Kohl oder Rettich gepflanzt waren. Wenn Sie in der nächsten Saison Erbsen oder Bohnen anpflanzten möchten, sollten Sie auf Lupinen, Klee oder Wicken verzichten. Wenn Sie Pflanzen aus derselben Pflanzenfamilie nacheinander anpflanzen, ist die Gefahr zu groß, dass sich Schaderreger im Boden ausbreiten und der Ernte schaden. Wollen Sie das vermeiden, ist der Anbau von Buchweizen oder Phacelia ideal, da diese Sorten mit keiner Gemüseart näher verwandt sind.

Eine Herbstdüngung durch Gründüngung ist im Grunde keine Düngung im herkömmlichen Sinn. Sie kann noch viel mehr erreichen, als nur die Anreicherung des Bodens mit Nährstoffen. Die Pflanzen verhindern, dass sich unerwünschte Pflanzen im Beet ausbreiten. Sie reichern nicht nur den Boden mit Nährstoffen an, sondern verhindern, dass die Erde eines leeren Beetes ausgewaschen oder gar weggeschwemmt wird. Blühende Gründungs-Pflanzen wie Lupinen und Raps locken nützliche Insekten an und geben ihnen Nahrung. Das sind nur einige der vielen Vorteile, die eine Gründüngung hat. Es spricht also vieles dafür, diese besondere Art der Herbstdüngung zu nutzen und eine Gründüngung auszubringen.

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