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Worauf Sie beim Rückschnitt im Herbst achten sollten

Ehe der Winter kommt, mögen viele Gärtner ihren Garten aufräumen. Doch nicht immer ist ein Rückschnitt im Herbst sinnvoll.

Im Herbst begeben sich die meisten Pflanzen in die Winterruhe. Es spricht vieles dafür, sie zu dieser Zeit zu schneiden, solange es noch keinen Frost gibt. Der Druck des Pflanzensaftes ist nicht mehr so stark, die Wunden, die beim Rückschnitt entstehen, bluten dadurch nicht so kräftig. Auch alte und kranke Pflanzenteile sollten Sie so schnell wie möglich entfernen. Dazu ist der Rückschnitt im Herbst bestens geeignet. Außerdem reduziert ein Rückschnitt im Herbst die Gefahr, dass Äste unter der Schneelast unkontrolliert abbrechen können. Bei alledem fördert ein Rückschnitt im Herbst einen starken Neuaustrieb im Frühjahr, so dass Sie im neuen Jahr eine herrliche Blüten- und Blätterpracht in Ihrem Garten genießen können.

Rückschnitt im Herbst für Ihre Hecken

Ihre Hecken sollten Sie nicht zu spät schneiden. Die Temperaturen dürfen beim Rückschnitt im Herbst noch nicht unter 5 Grad sinken. Liegen die Temperaturen darunter, gelingt kein sauberer Schnitt, die Zweige werden gequetscht und die Wunden können nicht so gut heilen. Ein bedeckter Tag ist für den Rückschnitt im Herbst besser geeignet als ein sonniger, denn bei Sonne können Blätter, die durch den Schnitt freigelegt und plötzlich der Sinne ausgesetzt werden, verbrennen. Regnen sollte es nicht, auch zu feucht sollte es nicht sein, da sich dadurch Krankheiten in den Wunden festsetzen können. Die beste Tageszeit ist der Nachmittag, da sich der Pflanzensaft dann bereits wieder zum Stamm zurückzieht. Einen starken Rückschnitt dürfen Sie nur zwischen Oktober und Februar durchführen, da es sonst sein kann, dass Sie in den Hecken brütende Vögel stören.

Bei der Auswahl des Werkzeugs für den Rückschnitt im Herbst haben Sie die Wahl zwischen manuellen Heckenscheren und Akku-Scheren, elektrische Heckenscheren oder Benzin-Heckenscheren. Manuelle Scheren sind vom Gewicht her leichter und besser zu steuern, doch mit Scheren mit Antrieb geht das Schneiden schneller von der Hand. Gerade bei großen Hecken macht das einen erheblichen Unterschied. Wenn Ihre Hecke hoch ist, lohnt sich eine Heckenschere mit Teleskopgriff. In jeden Fall sollten Sie darauf achten, dass Ihr Schneidewerkzeug für den Rückschnitt im Herbst scharf ist, um einen sauberen Schnitt zu gewährleisten. Halten Sie die Schere parallel zur Hecke und schneiden Sie von unten nach oben. So vermeiden Sie, dass Sie unschöne Löcher in die Hecke schneiden.

Auch wenn Sie kein Freund von Formgehölzen sind, sollten Sie vor allem beim Rückschnitt im Herbst, wenn Sie Ihre Hecke nicht nur in Form halten, sondern auch auslichten und ein wenig radikaler zurückschneiden möchten, darauf achten, dass sie unten breiter ist als oben. Dadurch wird sichergestellt, dass auch die unteren Äste und Zweige genug Licht abbekommen. Außerdem wird die Schneelast des Winters dadurch besser auf alle Äste verteilt und sie nicht brechen. Vorsichtig sein sollten Sie, wenn Sie eine Buchsbaumhecke oder auch ein Solitär in Ihrem Garten haben. Hier sollte der Rückschnitt im Herbst so früh wie möglich erfolgen, denn Buchsbäume treiben nach einem Rückschnitt noch einmal aus. Wenn Sie Ihren Buchs zu spät schneiden, gerät dieser Austrieb eventuell in die Frostperiode und der Buchs wird nicht überleben.

Rückschnitt im Herbst an Bäumen und Sträuchern

Der Rückschnitt im Herbst an Bäumen und Sträuchern erfordert ein wenig mehr Aufwand, ist jedoch wichtig, um nicht zu sagen, unerlässlich für ein gesundes Wachstum und eine reiche Blüte. Dafür reicht in der Regel aber ein Schnitt pro Jahr, damit Bäume eine schöne Krone entwickeln und Sträucher reichlich blühen. Grundsätzlich müssen Sie auch hier bis zum 01. Oktober warten, bis sie mit dem Rückschnitt beginnen. Zuerst ist es empfehlenswert, sich einen Überblick zu verschaffen. Schauen Sie sich den Baum oder den Strauch von allen Seiten genau an. Welche Äste und Zweige müssen weg? Wo wachsen sie zu dicht? Wie soll der Baum oder der Strauch nach dem Schnitt aussehen? Mit diesem Überblick können Sie planvoller an die Arbeit gehen.

Kranke Pflanzenteile müssen unbedingt entfernt werden, nicht nur beim Rückschnitt im Herbst. Sie müssen sofort entfernt werden, wenn Sie Krankheiten wie beispielsweise Pilzbefall erkennen und dürfen nicht auf den Kompost, sondern müssen über die Abfalltonne entsorgt werden, damit sich die Krankheitserreger nicht weiter verteilen können. Auch abgestorbene Äste und Zweige sollten Sie entfernen. Bei Bäumen können Sie dünne Äste, die nah am Stamm wachsen und Äste, die sich überkreuzen, abschneiden, um die Krone auszulichten. Auch sogenannte Wasserschosse, senkrecht nach oben wachsende Äste, gehören abgeschnitten. Äste und Zweige, die nach innen wachsen, können Sie ebenfalls entfernen. Sie blühen kaum und nehmen anderen Pflanzenteilen nur das Licht.

Für den Rückschnitt im Herbst benötigen Sie allen voran eine Gartenschere. Hier sollten Sie auf eine hohe Qualität achten und sich nicht für das erstbeste billige Modell entscheiden, damit Sie lange gut mit ihr arbeiten können. Mit billigen Scheren ist das Arbeiten meist anstrengender. Das gilt auch für Astscheren, mit denen Sie dickere Äste abschneiden können. Bei beiden Scherenvarianten ist es wichtig, dass die Klinge scharf ist, damit Sie einen glatten Schnitt setzen können. Das sollten Sie vor Beginn der Schneidearbeiten kontrollieren. Nötigenfalls sollten Sie die Scheren nachschärfen. Um dicke Äste entfernen zu können, reicht eine Gartensäge. Kleine, zusammenklappbare Astsägen sind hilfreich, wenn Sie auf einer Leiter arbeiten.

Bei diesen Pflanzen sollten Sie keinen Rückschnitt im Herbst durchführen

Nicht bei allen Pflanzen ist ein Rückschnitt im Herbst sinnvoll. Das gilt vor allem für Stauden und Gräser. Die meisten Stauden müssen nicht geschnitten werden. Andere, wie beispielsweise Pfingstrosen, sollten erst im Frühjahr geschnitten werden. Das Laub schützt die Wurzeln in der kalten Jahreszeit. Gleiches gilt für die meisten Ziergräser. Die Blütenstände von Stauden sollten Sie ebenfalls nicht abschneiden, wenn sie verblüht sind. Auch wenn sie im Herbst braun und unschön aussehen mögen, in Winter können sie einen hübschen Schmuck in den Garten bringen und sind vor allem wichtig als Nahrung und Unterschlupf für Insekten und Vögel.

Bei Obstbäumen und -sträuchern entscheidet die Sorte darüber, ob ein Rückschnitt im Herbst erfolgen sollte. Steinobst wie Kirschen oder Pfirsiche werden nach der Ernte, also noch im Sommer, geschnitten. Dabei sollten Sie aber sorgfältig vorgehen und kontrollieren, dass keine Vögel in den Bäumen nisten. Kernobst wie Äpfel und Birnen werden erst im Spätwinter und im zeitigen Frühjahr, also im Februar und März an einem frostfreien Tag, geschnitten. Sommer-Himbeeren werden ebenfalls gleich nach der Ernte geschnitten und die tragenden Ruten entfernt. Herbst-Himbeeren werden entsprechend im Herbst geschnitten. Bei beiden Arten sollten im Frühjahr noch einmal ein Auslichtungsschnitt durchgeführt werden. Andere Beerensträucher können ebenfalls nach der Ernte oder im Frühjahr geschnitten werden.

Auch bei Rosen kann zwar ein Rückschnitt im Herbst erfolgen, doch besser für das Wachstum ist es, wenn Sie sie im Frühjahr schneiden. Als Regel gilt dabei, dass der beste Zeitpunkt dann ist, wenn die Forsythien blühen. Forsythien selbst und andere Frühjahrsblüher werden erst nach der Blüte geschnitten. Sommerblüher wie Sommerflieder werden in der Regel ebenfalls erst im Spätwinter zurückgeschnitten.

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