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Winterharte Stauden – Diesen Pflanzen kann kein Frost etwas anhaben

Nicht alle winterharten Stauden sind in der Lage, frostige Temperaturen zu überstehen. Stauden mit niedriger Winterhärtezone finden Sie hier.

Winterharte Stauden sind eine Selbstverständlichkeit? Leider nicht immer. Zwar sind Stauden Pflanzen, die während der Wachstumsperiode, meist im Frühling und Sommer, austreiben und sich im Winter zurückziehen. Sie sind daher grundsätzlich mehrjährig, also winterhart. Doch nicht alle Pflanzen, die als winterharte Stauden verkauft werden, halten frostige Temperaturen aus, die in manchen Gegenden auch einmal weit unter den Gefrierpunkt gehen können. Das gilt vor allem für Stauden aus südlichen Ländern. Auskunft darüber, welche Stauden in kälteren Gegenden den Winter problemlos überstehen, gibt die Winterhärtezone, in die die Pflanzen eingeteilt wurden. Sie reicht von Z1, Stauden, die Temperaturen unter -45,5 Grad Celsius aushalten, bis zu Z11, Stauden, die Temperaturen über 4 Grad Celsius benötigen, um nicht zu erfrieren. Sicherheitshalber sollten Sie Ihre Stauden im Winter mit einer Schicht aus Laub, Hornspänen oder Rindenmulch bedecken und schützen.

Winterharte Stauden für sonnige Standorte

Winterharte Stauden, die Sonne mögen, sind oft in Mitteleuropa heimische Pflanzen und schon aus diesem Grund äußerst robust. Sie sind in der Regel pflegeleicht und anspruchslos. Eine von ihnen gewinnt immer mehr Fans unter Gartenfreunden: die Schafgarbe, Achillea millefolium. Sie und andere Schafgarbe-Arten blühen zwischen Mai und Juni in kleinen Blüten an Blütendolden. Je nach Sorte blühen sie in Weiß, Rosa, Rot, Orange oder Gelb. Die Blüten sind Insektenmagneten und locken Nützlinge in Ihren Garten. Einige Arten sind remontierend, das bedeutet, sie blühen im September ein zweites Mal, wenn die Blütenstände nach der ersten Blüte abgeschnitten werden. Eine weitere Besonderheit der Schafgarben sind ihre filigranen Blätter, die ihnen den Namen "Tausendblatt" eingebracht haben. Schafgaben sind in der Winterhärtezone Z3 eingeordnet und überstehen Temperaturen bis -40 Grad.

Als "blaues Wunder für den Garten" wird Nepeta, die Katzenminze, oft umschrieben. Die Staude des Jahres 2010 überzeugt durch ihre Blütezeit, die sich von Mai durch den ganzen Sommer bis in den Oktober hinein zieht. Je nach Art blüht sie in Hellblau, Dunkelblau, Violett und in verschiedenen Zwischentönen. Einige Arten haben weiße oder rosa Blüten. Ihren Namen bekamen die winterharten Stauden von dem leicht herb-würzigen Minzduft, der auf Katzen ähnlich betörend wirkt wie Baldrian. Doch nicht nur Katzen ziehen die Pflanzen an. Hummeln, Bienen und andere Nützlinge suchen sie gerne auf. Katzenminzen sind pflegeleicht und kommen problemlos mit einer Trockenperiode zurecht. Sie mögen es lieber zu trocken als zu feucht. Mit ihrem blauen Blütenflor sind Katzenminzen der perfekte Begleiter für Rosen. Katzenminzen sind in der Winterhärtezone Z3 eingeordnet und gehören damit ebenfalls zu den winterharten Stauden, die Temperaturen bis -40 Grad überstehen.

Pfingstrosen sind klassische Schönheiten in jedem Garten. Und sie sind dabei noch ausgesprochen robust. Die winterharten Stauden erfreuen in der Regel jahrzehntelang die Gartenbesitzer mit einem neuen Austrieb im Frühjahr. Sie blühen einfach, gefüllt und in allen Spielarten dazwischen in den unterschiedlichsten Rot-, Rosa-, Weiß- und Gelbtönen. Manche Blüten sind sogar mehrfarbig. Die Blüten können je nach Art einen Durchmesser von bis zu 20 Zentimetern erreichen. Die Staude wird bis zu einem Meter hoch. Bei aller Schönheit ist sie pflegeleicht. Sie wünscht sich lediglich eine Düngung im Frühjahr. Pfingstrosen sind zwar "nur" in der Winterhärtezone Z6 eingeordnet, überstehen damit aber trotzdem Temperaturen bis -23,4 Grad und dürfen sich zu recht winterharte Stauden nennen.

Winterharte Stauden für den Halbschatten

Sie leben in freier Natur in lichten Wäldern und sind damit die Stauden für den Halbschatten schlechthin: die große Familie der Campanula, der Glockenblumen. Über 300 Arten umfasst die Familie dieser winterharten Stauden. Sie blühen weiß und in verschiedenen Blautönen. Allen gemein ist ihre glockenförmige Blüte. Während die Kleinsten ihrer Art nur etwa zehn Zentimeter groß werden, können größere Arten bis zu zwei Meter in die Höhe wachsen. Ansprüche haben Glockenblumen wenig. Sie eignen sich für den Gehölzrand ebenso gut wie für Steingärten. Nur schwere, verdichtete Erde, die viel Feuchtigkeit speichert, mögen sie nicht. Sie können die Erde aber beim Pflanzen der Glockenblumen mit Sand auflockern. Die kleineren Arten bilden Teppiche und eignen sich perfekt als Bodendecker, der auch gerne von Hummeln, Bienen und anderen Nützlingen aufgesucht wird. Glockenblumen gehören zur Winterhärtezone Z3.

Auch wenn der deutsche Name der Echinacea "Sonnenhut" lautet, fühlt sich die Staude mit ihren leuchtenden Blüten auch im Halbschatten wohl. Die gelben und roten bis rostbraunen Blütenstrahlen an den braunen Blütenkörben erscheinen meist im Juli und blühen bis weit in den Herbst hinein. Sie bringen damit im Spätsommer noch einmal gute Laune ins Beet, wenn andere Blumen bereits verblüht sind. Sonnenhüte sind somit auch eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und Schmetterlinge. Sonnenhüte mögen es nicht zu trocken, wenn sie austrocknen, knicken sie leicht um. Die winterharten Stauden sind in der Winterhärtezone Z4 eingeordnet und vertragen Temperaturen bis -34,5 Grad.

Sie wünschen sich etwas Außergewöhnliches für Ihren Garten? Wenn Sie bei "Fingerhut" an Krimis denken, liegen Sie richtig, denn Digitalis, wie die winterharten Stauden botanisch heißen, sind bei Verzehr giftig. Auch mit offenen Wunden sollten Sie ihn nicht berühren. Doch wenn Sie weder Kinder noch Haustiere haben, kann der Fingerhut eine echte Bereicherung für Ihren Garten sein, nicht nur, weil Schnecken ihn meiden. Er ist äußerst robust und pflegeleicht. Und vor allem ist er mit einer Höhe von bis zu 150 Zentimetern und den großen, glockenförmigen Blüten in Rosa, Purpur, Rot, Weiß und Gelb imposant anzuschauen. Bei nützlichen Insekten ist er äußerst beliebt. Die verschiedenen Sorten der winterharten Stauden des Fingerhuts sind in die Winterhärtezone Z5 eingeordnet.

Winterharte Stauden, die sich im Schatten wohlfühlen

Einst waren sie als Lückenbüßer für all die schattigen Plätze im Garten verschrien, an denen nichts anderes wächst: Hosta. Doch dieses Image haben die auch als Funkien bekannte Stauden längst abgelegt. Im Gegenteil, die winterharten Stauden mit den bunten Blättern erfreuen sich inzwischen großer Beliebtheit und Gärtner arbeiten fleißig daran, immer neue Farbspiele der Blätter zu züchten. Es gibt inzwischen weltweit 45 Arten und rund 4.000 registrierte Sorten der Stauden, die vorrangig durch ihren Blattschmuck Eindruck machen. Sie sind pflegeleicht und anspruchslos. Am liebsten haben es die winterharten Stauden, wenn sie ungestört wachsen dürfen. Sie gehören zur Winterhärtezone Z5.

Eine Schönheit, die erst im Winter erblüht, ist die Christrose und ihre Helleborus-Verwandten, die Schnee- und Lenzrosen. Die winterharten Stauden blühen, je nach Art, von November bis in den April hinein. Das Farbspektrum der Helleborus umfasst vor allem Weiß und zartes Rosa. Andere Arten strahlen in kräftigen Rot- und Blautönen. Christrosen benötigen einen lockeren, humosen Boden und sollten jedes Jahr mit Kompost gedüngt werden. Die meisten Sorten der Helleborus behalten ihre Blätter im Sommer. Diese sollten Sie im Herbst vorm Blütenaustrieb abschneiden. Die Blätter, die neu austreiben, haben dadurch eine bessere Chance. Außerdem sind die alten Blätter im Frühjahr nicht mehr schön und sind von der Schwarzfleckenkrankheit bedroht. Helleborus sind in den Alpen beheimatet und gehören zur Winterhärtezone Z3.

Wie zarte Federn wirken die Prachtspieren, die mit ihren weißen, cremefarbenen, rosa, roten oder violetten Blütendolden leuchtende Farben in jedes noch so schattige Eck des Gartens bringen. Je nach Sorte blühen sie von Juni bis September. Die auch als Astilben bekannten Stauden mögen es eher feucht und kommen auch mit einem Standort am Teichrand zurecht. Die winterharten Stauden sind in die Winterhärtezone Z5 eingeordnet.

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